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Elektronischer Kanarienvogel – Digitales Gezwitscher – FC0087
21. Januar 2017 NF-TECHNIK


(Updated!)

Elektronischer Kanarienvogel – Digitales Gezwitscher

Haustiere machen Freude, sie sorgen für angenehme Gesellschaft. Vor allem bei Singles, besonders in einem Pflegeheim, kann so ein Haustier für die nötige Abwechslung sorgen und das alltägliche Einerlei durchbrechen. Weniger positiv ist eine Eigenschaft von Haustieren: Vom Tod bleibt kein einziges Exemplar verschont. Das passiert um so eher, je schlechter sie versorgt werden. Vergisst man das Füttern einer Katze oder eines Hundes, dann wird sich dieses Lebewesen schon deutlich bemerkbar machen. Anders sieht es aus mit so genügsamen Tieren wie einem Kanarienvogel. Er wird immer stiller werden, um dann leblos vom Ast zu fallen. Solch ein tragisches Schicksal bleibt einem Halbleiter-Kanarienvogel, der aus Elektronik besteht, zum Glück erspart.

Der hier beschriebene Kanarienvogel (Serinus canarius silicium) wird mit Batterien gefüttert. Und eine leere Batterie bedeutet lediglich, dass sein fröhliches Gezwitscher verstummt. Neue Batterie bringt neues Leben und neue Töne. Vergessen werden nimmt dieses Tier nicht krumm und dem Besitzer bleiben Schuldgefühle erspart.

Die Stimme des elektronischen Kanarienvogels sitzt in einem Stückchen Silizium vom Typ 4093, einem vierfachen NAND-Schmitt-Trigger-IC. Seine Universalität hat ihm schon zu Auftritten in mehr als einer i-TRIXX-Schaltung verholfen. Mit den NAND-Gattern können leicht Oszillatoren realisiert werden, das ist auch hier der Fall.

Vögel haben an der Unterseite der Kehle einen Syrinx genannten Stimmkopf, der durch Muskeln verändert werden kann und so unterschiedlichste Töne produziert. Die Syrinx wird hier mit drei Oszillatoren um IC1.A, -B und -D simuliert. Jeder Oszillator sorgt für seinen Anteil am Kanarienklang. Die mittels weiterer Bauteile zusammengefügten Oszillatorwellen liefern ein Summensignal, das sich anhört wie ein echter Kanarienvogel, wenn es mit einem handelsüblichen Piezobuzzer (Bz1) wiedergegeben wird. Zuallererst müssen die drei Oszillatoren nach Gehör eingestellt werden. Hierzu stellt man die drei Potis P2, P3 und P4 nach Versuch und Irrtum so ein, dass sich das resultierende Geflöte möglichst natürlich anhört. Die ersten beiden Potis sind für den Klang zuständig und mit P4 kann man die komplette Tonlage tiefer oder höher verschieben.


Um unseren Kanarienvogel pfeifen zu lassen, reicht ein Druck auf den Taster S2. Abhängig von der Einstellung von P1 wird das Gezwitscher eine bestimmte Zeit lang zu hören sein. Dank niedrigem Stromverbrauch reicht eine gewöhnliche 9-Volt-Batterie für viel Gezwitscher. Damit sich die Batterie bei untätigem Kanarienvogel nicht entlädt, kann man die Schaltung mit S1 komplett abschalten.

Der ursprüngliche Schaltplan (sowie Platine und Bestückungsplan) stammt von Rolf Denzler. Dieser enthielt jedoch Fehler, die freundlicherweise von Herbert Faber korrigiert wurden. Nach einem Probeaufbau und erfolgreichem Funktionstest stellte er uns einen neuen Schaltplan, sowie einen Platinen- und Bestückungsplan zur Verfügung. Vielen Dank!

Einbau in ein Kunststoffgehäuse (Beispiel):

Download Bestückungsplan und Platinenansicht (Updated!)


 
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