Handy-Antenne (passives Antennenrelais) Nachdem ich kürzlich den Selbstbau einer Dipol-Antenne für den CB-Funk beschrieb mit der Anmerkung das es damals noch keine Handys gab, was ja heutzutage undenkbar wäre – ist mir eingefallen das wir ja im Jahre 2017 sind und ja, Handys sind undenkbar, was auch für einen guten Kumpel zutrifft der etwas abgelegen lebt und wegen des schwachen Handysignals immer vor die Türe gehen muss um zu telefonieren. Draussen vor dem Haus ist der Empfang etwas besser als drinnen. – Die Probleme von damals gibt es also auch heute, nur das “Medium” ist ein anderes, nämlich das Handy bzw. Smartphone. – Nach langer Recherche bin ich auf eine sehr schnelle und einfache Lösung gestossen, die ich zwar in der Praxis noch nicht getestet habe, aber die durchaus als Lösung für das Problem meines Kumpels genutzt werden kann: Auch hier lässt sich wie bei der CB-Funk Dipol-Antenne zur Berechnung die gleiche Formel anwenden: Wellenlänge λ (Lambda) = Lichtgeschwindigkeit (300) / Frequenz (MHz) Dem GSM-Mobilfunk sind in Deutschland die Frequenz-Bereiche 890-915 MHz und 935-960 MHz (GSM 900) sowie 1710-1785 MHz und 1805-1880 MHz (GSM 1800) zugeordnet. UMTS nutzt die Frequenzen von 1920-1980 MHz sowie 2110-2170 MHz. Für LTE wurden von der Bundesnetzagentur ursprünglich Frequenzen zwischen 800 MHz bis 1,8 GHz und 2,0-2,6 GHz vergeben. |
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Um ein passives Antennenrelais (das Handy sendet/empfängt sein Signal drahtlos zur Antenne, diese leitet es 1:1 weiter) zu bauen eignet sich am besten ein symmetrisches Antennenkabel (kein Coaxkabel, denn das ist asymetrisch). Symetrische Antennenkabel sind ungeschirmt, sehen aus wie Lautsprecher-Zwillingslitze, nur ist zwischen den Litzen ein grösserer Abstand. Alternativ kann man notfalls aber auch ein normales Lautsprecherkabel verwenden (Lautsprecher-Zwillingslitze). – Im Frequenzbereich von 890-915 MHz verwendet man als Mittelwert 900 MHz was einer Antennenlänge von ungefähr 33 cm entspricht. Der Wert nochmals durch 2 geteilt, so erhalten wir 1/2 Lambda (λ). Wir nehmen unsere Zwillingslitze, spleissen diese genau 8,25 cm auf und klappen diese Enden nach links und rechts um. Optisch sieht das jetzt aus wie der Buchstabe T, der obere Balken des T ist nun genau 16,5 cm lang (1/2 Lambda bei 900 MHz). Mit dem anderen Ende unseres Symetrischen Antennenkabels (oder Lautsprecherkabels) verfahren wir genauso. Um die Position des “T” zu fixieren eignet sich ein kurzes Stück eines schmalen Kabelkanals (siehe Bild).
Das eine Ende unserer Konstruktion befestigen wir in der Wohnung an der Wand neben dem Fenster über das man das Kabel nach draussen führt. Das Ende des Kabels, welches sich draussen befindet richtet man mit der Querseite auf den Mobilfunkmasten aus in den man üblicherweise eingebucht wird (erfragen, ermitteln und ausprobieren) und befestigt es an der Wand oder Fensterrahmen ein Stockwerk weiter oben (o.ä.). Je kürzer unser “Antennenkabel” insgesamt ist, desto leistungsfähiger ist es. Also nur so lang wie nötig machen. – Zum Telefonieren begibt man sich einfach in die Nähe des innenliegenden Endes unseres passiven Antennenrelais. Das Handysignal soll in vielen Fällen von 1 Balken Signalstärke auf bis zu 3 Balken (von 5) angestiegen sein. Ausprobieren lohnt sich also, zudem man Aufgrund des Flachen Kabels kein Loch bohren muss, dieses einfach durch einen Fensterspalt führt und das Fenster dann auch wieder schliessen kann.